Unsere Schülerinnen erleben momentan, welche Gewalt und welche Einschränkungen ein entfesseltes Klima für sie konkret bedeuten kann. Sie sehen und spüren die Auswirkungen der Klimakrise und begreifen durch die Fridays-for-Future Bewegung, dass Handeln notwendig und Engagement möglich ist.
Das MJS soll diese Lebenswirklichkeit von jungen Menschen berücksichtigen und eine Plattform für deren Sorgen, Nöte und Ideen bieten. Unsere Schülerinnen sollen die Möglichkeit bekommen, sich in einem geschützten Raum auszuprobieren, Ideen zu entwickeln, Aktionen zu planen sowie umzusetzen und auch kritische Sinnfragen zu stellen. Kompetenzen wie z.B. Projektmanagement, Präsentieren, Recherche-und Analyse-Fertigkeit, Zeitmanagement und Organisationsgeschick können so eingeübt und gleichzeitig angewandt werden, um so auch die Selbst- Sozial- und Medienkompetenz zu stärken und Selbstwirksamkeit zu erfahren.
Wettbewerbe und Auszeichnungen können dabei helfen, die Motivation zu steigern und den Fokus auf aktuelle und ihre Lebenswirklichkeit betreffende Aspekte zu richten.
Die dazu nötigen Kooperationen können auch mit der Schulfamilie und externen Partnern realisiert werden (vgl. BO-Netzwerk), um durch "echte" Arbeit, die etwas bewegt, zusätzlich Motivation und Selbstwirksamkeit zu erfahren. Gleichzeitig besteht in Kooperationen die Chance, unsere Schule zu öffnen und mehr ins Zentrum unseres Viertels zu rücken und so gemeinsam nach einer nachhaltigeren Lebenswirklichkeit zu suchen (vgl. service learning - Lernen durch Engagement).
Dafür wollen wir alle am Schulleben Beteiligten gewinnen. Ganz besonders stehen dabei unsere Schülerinnen im Fokus. Sie sollen in ihrer Schullaufbahn befähigt werden, unsere Natur, unsere Umwelt und unsere Erde als schützenswerten Wert zu begreifen, für den es sich (auch persönlich) lohnt, einzutreten.
Dieses Selbstverständnis von Umweltbildung und Nachhaltigkeit erfordert eine entsprechende Haltung in der gesamten Schulfamilie. Auszeichnungen wie z.B. Umweltschule in Europa - internationale Nachhaltigkeitsschule oder gesunde Schule bedeuten einen Auftrag für alle am Schulleben beteiligten Personen. Dieser daraus entstehende Wert soll von allen mitgetragen und gelebt bzw. vorgelebt werden.
Das führt dann dazu, dass alle Handlungen an der Schule auf Nachhaltigkeit geprüft werden und bei der Planung die Nachhaltigkeit von Handlungen immer mitgedacht werden soll.
Wir verstehen Nachhaltigkeit nicht nur als ökologische Dimension, sondern uns ist es wichtig, dass auch die beiden anderen Bereiche wie Soziales und Wirtschaft eine bedeutende Rolle spielen (vgl. soziales Lernen, service learning, Feedbackkultur und Schulshop). Auch der gesamte Bereich Lernen soll unter dem Gesichtspunkt Nachhaltigkeit - nachhaltiges Lernen - in die Unterrichtsentwicklung einfließen.
Wissen heißt noch lange nicht Können oder Machen. Man macht, was man gelernt hat und womit man sich beschäftigt hat. Kinder haben in jungen Jahren noch bewegliche Köpfe. Daher gilt es bereits früh mit der Bewusstseinsbildung zu beginnen und ihnen Möglichkeiten des Machens zu bieten. Ein Pfeiler dabei ist sicherlich die Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung in der Schule. Hier können dann auch Diffusionseffekte entstehen, welche dann den zweiten Pfeiler, nämlich die Umweltbildung im Elternhaus, stärken. So kann ein hoffnungsvoller und auch wirkungsvoller Bildungskreislauf in Gang gebracht werden, der eine rosige Zukunft bedeuten kann. Damit ausgestattet wollen wir unsere Mädchen in die Welt entlassen.